BIO-Mythen
19. August 2021Vielen Menschen fällt die Unterscheidung zwischen „regional“ und „BIO“ schwer. „Regional“ gibt Auskunft über die Herkunft der Lebensmittel. Es lässt aber offen, ob bei der Herstellung Umweltgifte zum Einsatz kommen oder wie die Tiere gehalten werden.
BIO-Mythos "Regional und BIO ist dasselbe"
„BIO“ steht im Gegensatz dazu für Lebensmittel, die ohne Pestizide und Spritzmittel erzeugt werden. Trägt ein Produkt ein anerkanntes BIO-Zeichen (z.B. grünes Blatt des EU-BIO-Zeichens) wird die umweltschonende Herstellung vor Ort kontrolliert. Trotzdem können BIO-Produkte mitunter weite Wege hinter sich haben (z.B. frische BIO-Kirschen im Winter).
Wo sich „BIO“ und „regional“ treffen, entsteht ein besonderer Mehrwert: regionale Nachhaltigkeit. Dafür steht Zurück zum Ursprung ein: BIO mit Regionalität. Beides mit Transparenz.
Unsere nachhaltigen Prüf Nach! Standards gehen jedoch in vielen Punkten weit über die EU-BIO-Standards hinaus. Unser Ziel ist es bewusst regionale landwirtschaftliche Strukturen, traditionelles Handwerk und Wissen zu erhalten und zu fördern. Das können wir mit unserem Mehrwert für die Region sogar für all unsere BIO-Produkte wissenschaftlich belegen.
Aus welcher Region in Österreich unsere Produkte kommen, soll für Konsumentinnen und Konsumenten einfach nachvollziehbar sein. Mit Hilfe des Chargencodes können Sie daher auf zurueckzumursprung.at unsere Produkte nachverfolgen. Das Ergebnis unserer Rückverfolgung: transparente Herstellungsprozesse von den Verarbeiterinnen und Verarbeitern bis hin zu den Ursprungs-Bäuerinnen und -Bauern. Das verstehen wir unter transparenter Regionalität und höchster BIO-Qualität.
Im Detail können Sie hier noch genauer nachlesen, was für uns Regionalität bedeutet.
BIO-Mythos "BIO ist teuer"
BIO-Lebensmittel sind im direkten Vergleich oft etwas teurer als herkömmliche Lebensmittel. Mit der Entscheidung für Zurück zum Ursprung BIO-Produkte ‚kauft‘ man aber weit mehr als nur ein gesundes, schmackhaftes Lebensmittel ein. Im Produkt „mitenthalten“ sind Lebensräume für Insekten und Vögel, gesunde Böden, sauberes Trinkwasser, Klimaschutzmaßnahmen und Arbeitsplätze in Österreichs Regionen.
Biologisch zu produzieren bedeutet mehr Aufwand: Beikräuter, Schädlinge und Krankheiten werden ohne Pestizide & Co in Schach gehalten. BIO-Saatgut und -Pflanzen sind teurer. Humus und Boden wollen sorgsam aufgebaut werden. Mehr Arbeit bedeuten auch Weidehaltung, Almwirtschaft und die Fütterung mit selbst produziertem Heu. Um Produkte garantiert frei von Pestiziden halten zu können, werden bei Zurück zum Ursprung zusätzliche, strengere Kontrollen durchgeführt. Dass sich dieser Aufwand lohnt, beweisen nicht nur unsere qualitativ hochwertigen BIO-Produkte, sondern auch die vielen positiven Nebeneffekte in den Regionen.
Wo Lebensmittel möglichst billig hergestellt werden, kommen oft Praktiken zum Einsatz, die Umwelt und Klima schaden. Wofür nicht die Kundinnen und Kunden an der Kasse, sondern wir als Gesellschaft bezahlen. Zum Beispiel für verunreinigtes Grundwasser, Gesundheitsschäden durch Umweltgifte, Bodenerosion oder das Insektensterben. Bei importierten Lebensmitteln tragen solche unsichtbaren Kosten die Menschen im Herstellungsland (z.B. für Folgen der Regenwaldrodung).
Wir entscheiden uns bewusst für Transparenz, Verantwortung und Regionalität. Und für regionale, nachhaltige BIO-Produkte, die leistbar und fair sind.
Mehr zu unserem Verständnis von Fairness finden Sie hier.
BIO-Mythos "BIO ist nachhaltig"
Mit dem Kauf von BIO-Produkten will man meist nicht nur gesunde, sondern auch nachhaltige Produkte erwerben. Und tatsächlich ist der biologische Anbau ressourcenschonender als die konventionelle Landwirtschaft. Uns geht es aber darum noch einen Schritt weiter zu gehen und auch auf Klimawirkung, Wasserverbrauch, Artenvielfalt und den regionalen Mehrwert zu schauen.
Dazu haben wir - zusätzlich zu den üblichen BIO-Kriterien - weitere Kriterien für unsere Bäuerinnen und Bauern, sowie Lieferantinnen und Lieferanten festgelegt. Die umfassende Nachhaltigkeitsbewertung unserer Produkte wird in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen „Forschungsinstitut für biologischen Landbau“ (FiBL) wissenschaftlich berechnet.
Dadurch kann man auf unseren Produkten und online nachlesen, wieviel besser wir bei Artenvielfalt, Wasserverbrauch oder artgerechter Tierhaltung im Vergleich zu einem herkömmlichen Produkt abschneiden. Wir wollen aber nicht nur Zahlen produzieren, sondern echte Erfolge sehen.
Hier gibt es weitere Details zu unserer Nachhaltigkeitsberechnung.
BIO-Mythos "BIO kommt nur aus kleinen Landwirtschaften"
Tatsache ist, dass „BIO“ an sich nichts mit der Betriebsgröße zu tun hat.
Trotzdem liegt uns der Erhalt von kleinbäuerlichen Landwirtschaften und alpiner Berglandwirtschaft besonders am Herzen. Weshalb unsere Milch von familiengeführten Bergbauernhöfen stammt, mit durchschnittlich 14 Kühen pro Hof. Und egal ob 5 oder 40 Kühe: Der Milchsammelwagen fährt auch zum kleinsten Bergbauern, um unsere Milch abzuholen. Weil es uns wichtig ist, diese einzigartige Kulturlandschaft und Artenvielfalt zu erhalten (mehr Details hier).
Abseits der Berglandwirtschaft unterstützen wir aber auch unsere großen Betriebe wie z.B. den Csardahof, der auf 70 Hektar in einer außerordentlichen Kreislaufwirtschaft bestes Gemüse in großer Menge für Zurück zum Ursprung anbaut (mehr Details hier)
Und egal ob groß oder klein - für alle Zurück zum Ursprung Bauernhöfe gelten die gleichen Regeln: Die BIO-Richtlinien und unsere nochstrengeren Prüf Nach!-Richtlinien. So steht unseren Kühen mindestens 150 Tage Weidehaltung zu. 75 % des Futters müssen vom eigenen Hof stammen, egal ob 5 oder 40 Milchkühe versorgt werden.
Wichtig ist uns, dass Bäuerinnen und Bauern von ihrer Arbeit leben und ihre Familien ernähren können. Wir freuen uns über alle BIO-Landwirtinnen und -Landwirte, die ihre Arbeit im Vollerwerb machen können. Wozu eine faire Bezahlung, und manchmal auch eine gewisse wirtschaftliche Größe beitragen.
BIO-Mythos "BIO ist transparent"
Immer mehr Menschen vertrauen auf BIO-Produkte, legen großen Wert auf deren Qualität und wollen wissen, woher die Lebensmittel eigentlich kommen. Aber nicht allen BIO-Marken setzen auf Transparenz.
Auch auf BIO-Produkten kann man wenig aussagekräftige Herkunftsangaben, beispielsweise „enthält Rohstoffe aus EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“, finden. Aus welchen Ländern, geschweige denn Regionen, diese Produkte stammen, bleibt für Konsumentinnen und Konsumenten rätselhaft.
Wir von Zurück zum Ursprung haben Transparenz auf eine neue Ebene gehoben. Jedes unserer BIO-Produkte kann online, über das Suchfeld auf unserer Startseite, bis zu seinem Ursprung zurückverfolgt werden. Der ‚Schlüssel‘ dafür ist der Chargen-Code bzw. das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Durch die Eingabe erhalten Sie Einblick zu den verarbeitenden Betrieben und den Ursprungs-Bäuerinnen und –Bauern, die an diesem Produkt beteiligt waren. Am Ende erhalten Sie sogar ein chargengenaues Prüfprotokoll.
Diese ‚Prüf Nach!-Datenbank‘ ist einzigartig: Alle Ursprungs-Partnerinnen und -Partner sind an die Datenbank angebunden. Der gesamte Warenfluss wird in Echtzeit inklusive aller Kontrolldaten erfasst. Das bedeutet höchste Qualitätssicherung über die gesamte Wertschöpfungskette. Für uns ist diese Transparenz selbstverständlich, um das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in unsere Produkte zu garantieren.
Hier geht es zur Rückverfolgung über die Prüf Nach! Datenbank.
BIO-Mythos "BIO gibt es nur am Markt"
Besonders bewusste Konsumentinnen und Konsumenten zeigen sich oft überzeugt, dass „echte“ BIO-Produkte nur am Markt oder nur direkt bei den BIO-Bäuerinnen und –Bauern zu bekommen sind. Dass es aber auch im Handel oder gar beim Diskonter hochwertige BIO-Produkte gibt, können viele nicht glauben.
Tatsacheist, dass Lebensmittel nur dann als BIO-Lebensmittel verkauft werden dürfen, wenn sie von BIO-zertifizierten Betrieben kommen, egal ob Hofladen, Marktstand oder Supermarkt. Die BIO-Gurke im Supermarkt und die Gurke am BIO-Marktstand werden nach den gleichen Regeln kontrolliert: Von einer unabhängigen, staatlich-akkreditierten Bio-Kontrollstelle, wie etwa der Austria Bio Garantie (ABG) oder dem Biokontrollservice Österreich (BIOS).
Für alle BIO-Warenim BIO-Lebensmittel-Handel gilt als Mindestmaß die EU-BIO-Verordnung, erkennbar durch das grüne BIO-Logo bei verpackter BIO-Ware. Der Handel garantiert, dass die BIO-Lieferanten zertifiziert sind.
Tatsache ist auch, dass Zurück zum Ursprungfreiwillig bei diesen Regeln noch ein Schäufelchen nachlegt, um einen noch höheren BIO-Standard zu gewähren. Und das Vertrauen der Kundinnen und Kunden auch wirklich uneingeschränkt zu verdienen, v.a. in Sachen Tierwohl und Pestizidfreiheit.
Auf diese hochwertige Qualität können Sie sich zu 100 % verlassen. Und wir verlassen uns auf unsere Konsumentinnen und Konsumenten, denn Sie sind unsere letzte Prüfstelle.
BIO-Mythos "BIO-Plastik ist nachhaltig"
BIO ist an sich ein geschützter Begriff für Lebensmittel. Wird ‚BIO‘ z.B. für Verpackungen verwendet, hat dies nichts mit biologischem Anbau zu tun. Dort steht es entweder für ‚biobasiert‘, was bedeutet, dass teilweise nachwachsende Rohstoffe (z.B. Mais-, Kartoffelstärke oder Milchsäure /PLA) verwendet wurden.
Wo diese Rohstoffe herkommen, ist meist unklar. So können auch gentechnisch veränderte Pflanzen oder Nebenprodukte der Massentierhaltung zum Einsatz kommen. Der restliche Teil von „biobasiertem Plastik“ besteht meist aus Erdöl.
BIO kann aber auch für „biologisch abbaubar“ stehen. Solches ‚BIO-Plastik‘ kann zur Gänze aus Erdöl hergestellt werden, wenn es trotzdem nach einer gewissen Zeit zu über 90 Prozent biologisch abbaubar ist.
Laut dem deutschen Umweltbundesamt sind biobasierte Kunststoffe nicht als nachhaltiger einzustufen als herkömmliche Kunststoffe (Link zum Artikel), da sie zu neuen Problemen führen: z.B. Flächenkonkurrenz, Versauerung der Böden oder Verschmutzung von Wasser. Egal ob BIO-Plastik oder Plastik, beides ist wohl nicht der Weisheit letzter Schluss.
Trotzdem müssen wir unsere Produkte verpacken, um Hygiene, Haltbarkeit und die gesetzlich vorgegebene Unterscheidbarkeit zu konventionellen Produkten zu gewährleisten.
Bei Zurück zum Ursprung setzen wir daher weitestgehend auf Plastikvermeidung und die Nutzung von Verpackungen aus Zellulose, aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern (FSC-zertifiziert).
Lebensmittelals Verpackung für Lebensmittel zu nutzen ist für uns ethisch nicht vertretbar. Auch die unklare Herkunft der Rohstoffe entspricht nicht unserem Verständnis von Transparenz und Rückverfolgbarkeit.
Mehr Informationen zu unseren nachhaltigen Verpackungen finden Sie hier.
BIO-Mythos "BIO hat weniger Kalorien"
Bei unseren BIO-Produkten verzichten wir bewusst auf Zucker-Ersatzstoffe und künstliche Geschmacksverstärker. Sie werden natürlich produziert und schmecken dadurch ursprünglicher. Sie haben aber deshalb nicht automatisch weniger Kalorien als vergleichbare Nicht-BIO Produkte.
Unser BIO-Dinkelbrot wird zum Beispiel nur aus Natursauerteig hergestellt. Ohne künstliche Zusatzstoffe, zugesetzte Enzyme und Backhilfsmittel. Durch die Grundzutaten Mehl und Körner hat es aber nicht weniger Kalorien als konventionell hergestelltes Brot.
Bei gesüßten Produkten verwenden wir ausschließlich BIO-Zucker oder BIO-Honig. BIO-Desserts, -Kekse, -Eis oder Kräuter-Zuckerl bleiben aber trotzdem, was sie sind: süße Naschereien. BIO allein ist also kein Garant für eine ausgewogene Ernährung. Beim Naschen kommt es auch hier auf die Menge an. Wer dabei zusätzlich sicher sein will, woher die Zutaten kommen, kann sich auf Zurück zum Ursprung-Produkte verlassen.
BIO-Mythos „BIO hat nicht so viel Zucker“
Das stimmt so nicht, denn auch BIO-Produkten wird teilweise Zucker zugesetzt. BIO ist also nicht automatisch zuckerfrei oder zuckerreduziert. Bei unseren Zurück zum Ursprung Produkten, die Zucker als Geschmacksträger brauchen (z.B. Fruchtjoghurts, Sojagetränke), verwenden wir ausschließlich hochwertigen BIO-Zucker und verzichten auf Zuckerersatz-Produkte oder Austauschstoffe.
Zucker liefert unserem Körper wichtige Energie, sollte aber in Maßen genossen werden. Wieviel Zucker ein Produkt enthält, können Sie auf der Verpackung bzw. online auf der Produktdetailseite nachlesen. Wenn ein Produkt 11 g Zucker pro 100 g enthält, bezieht sich das nicht nur auf den zugesetzten Zucker. Auch natürliche Zucker, wie Milchzucker und Fruchtzucker, werden hier mitberechnet.
BIO-Mythos „Mit BIO kann man die Welt nicht ernähren“
„BIO“ hat Menschen auf der ganzen Welt über Jahrtausende ernährt. In den letzten 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung aber vervierfacht. Viele glauben deshalb, dass nur die industrialisierte, konventionelle Landwirtschaft die Massen ernähren kann. Weil Pflanzenschutzmittel, synthetische Dünger und neue Gentechnik – kurzfristig betrachtet – höhere Erträge erwarten lassen. Und der biologische Anbau durchschnittlich größere Flächen für diese Erträge benötigt.
Der Weltagrarbericht zeigt auf, dass vor allem kleine, landwirtschaftliche Betriebe die Welt aktuell ernähren. So erzeugen Familienbetriebe über 80 % aller weltweit konsumierten Lebensmittel.
Laut dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL, Schweiz) wäre das grundsätzlich auch biologisch möglich. Vorausgesetzt, wir würden:
- das Problem der Lebensmittelverschwendung in den Griff kriegen,
- unsere Essgewohnheiten geringfügig anpassen,
- Nutztiere artgerecht halten und kein Kraftfutter füttern.
Denn aktuell werden in westlichen Ländern mehr tierische Produkte gegessen, als für eine gesunde Ernährung empfohlen werden. Etwas weniger tierische Produkte zu essen und mit stärker pflanzenbetonten Rezepten zu experimentieren, wäre ein Schritt in diese Richtung.
Wie sich „BIO für alle“ flächenmäßig ausgehen könnte, haben Wissenschaftler für Österreich folgendermaßen berechnet: dazu müssten wir entweder ein Viertel weniger Lebensmittel wegwerfen oder um 10 % weniger Fleisch essen.
BIO-Mythos „BIO-Gemüse ist krumm und schrumpelig“
Das Bild von ‚schrumpeligem‘ BIO-Obst und Gemüse stammt aus einer Zeit, als BIO-Gemüse noch rar war und mitunter auch mal länger in Regalen auf den Verkauf wartete.
Dass unser Zurück zum Ursprung BIO-Obst und Gemüse grundsätzlich knackig frisch im Regal landet, verdanken wir einerseits kurzen Transportwegen. Schließlich kommt unser Obst und Gemüse ausschließlich aus österreichischen Regionen. Aber auch die effiziente Logistik- und Kühlkette und innovative Verpackungen tragen zur Frische unserer Produkte bei.
Und wie sieht es mit dem Thema ‚krumm‘ aus? Wir begegnen der Verschwendung von Lebensmitteln, in dem auch Gemüse, das in Form und Größe nicht den handelsüblichen Normen entspricht z.B. zu kleine oder zu große Kartoffeln und Süßkartoffeln, trotzdem im Regal landet: dann allerdings gekennzeichnet mit dem Aufkleber „Krumme Dinger“. Womit wir Kundinnen und Kunden bewusst einladen möchten, einen Beitrag zur restlosen Verwertung von Lebensmitteln zu leisten.