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Blog | Stillzeit

Stillen nachhaltig stärken 2/3

01. Oktober 2022

Es geht los: das Stillen nimmt seinen Lauf – sind Mutter & Kind wohlauf?

Ihr Baby tut das Richtige, wenn es mehrmals am Tag an Ihre Brust will. Es hilft mit, die Milchproduktion in Gang zu setzen und zu halten.

Hebammen-Tipp

Anfangsstillen: die Nachfrage steigert das Angebot

Zu Beginn muss das Baby sehr oft saugen, damit die Milchbildung weiter gesteigert bzw. aufrechterhalten wird. Dafür möchte es im Durchschnitt 8-12-Mal in 24 Stunden an die Brust. Muttermilch enthält alles, was das Neugeborene benötigt, um sich gesund zu entwickeln, und die Zusammensetzung sowie Menge passt sich immer an die Bedürfnisse des wachsenden Babys an. Je mehr es „nachfragt“, desto mehr wird auch „angeboten“. Stillen „stillt“ aber nicht nur Hunger & Durst, sondern alle anderen Grundbedürfnisse des Babys: Nähe & Kontakt, Berührung & Wohlfühlen, Saugbedürfnis & Beruhigung. Oft sind Mütter aber überfordert mit dem vielen Stillen, denn es ist ja wirklich zeitaufwendig und anstrengend. Dann kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass durch den vielen Körperkontakt auch die emotionale Verbundenheit zwischen Mutter und Kind größer wird, eine wichtige Basis für die kurz- als auch langfristige Entwicklung des Kindes.

Effektives und kräftiges Saugen erkennen Sie an den Schluckgeräuschen und den Saugbewegungen mit der gesamten Wangenmuskulatur. Beim Nuckeln sind die Wangen relativ ruhig.

Hebammen-Tipp

„Poleposition“: das richtige Anlegen

Ein Baby bekommt ausreichend Milch, wenn es effektiv saugt und nicht nur nuckelt. Achten Sie daher von Beginn an darauf, dass Ihr Baby gut trinken kann und Sie keine Schmerzen haben, das ist gleichzeitig auch die Prävention von wunden Brustwarzen. Dafür ist das richtige Anlegen wichtig: drehen Sie Ihr Baby ganz zu sich, damit es den Kopf nicht verdrehen muss. Wenn sein Mund weit offen ist, führen Sie es nahe zur Brust heran. Seine Nase soll dabei Ihre Brust berühren. Gerade bei den ersten Anlegeversuchen gilt: geben Sie sich und Ihrem Baby Zeit und setzen Sie sich nicht unter Druck, dann wird das Stillen auch viel leichter funktionieren. 

Manchmal sollte man sich lieber Nudeln statt Sorgen machen.

Milchproduktion & Windelumsatz

Bieten Sie Ihrem Baby anfangs immer beide Brüste für ca. jeweils 15 bis 20 Minuten an. Lassen Sie es dazwischen aufstoßen. Wenn Sie die Saugbewegungen und Schluckgeräusche gut sehen bzw. hören, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Baby Milch bekommt. Zudem beginnt während des Stillens vielleicht auch die andere Brust zu tropfen. „Am Ende des Tages“ aber können Sie eine ausreichende Milchversorgung an den Ausscheidungen des Babys erkennen: mindestens 5 nasse Windeln und mindestens 3-Mal Stuhl in 24 Stunden sind in den ersten Wochen typisch. Dies geht auch mit einem guten Wachstum einher, das Sie bei regelmäßigen Besuchen beim Kinderarzt oder bei der Hebamme kontrollieren können. Besprechen Sie sich lieber einmal mehr als zu wenig mit einer Fachkraft, wenn Sie Sorgen haben. Hingegen abzuraten ist davon, das Baby selbst zu Hause immer wieder abzuwiegen. Das macht Sie und Ihr Kind nur unnötig unruhig.

Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit dir selbst.

Franz von Sales

Ist es immer Hunger?

Häufig tendieren Eltern gerade zu Beginn dazu, das Weinen des Babys als Hunger fehlzuinterpretieren. Es nuckelt dann eher nur zur Beruhigung oder quengelt vor der Brust weiter. Dann hilft es, sich bewusst zu machen: Ihr Baby ist mit „einem Schlag“ aus dem sanften, dunklen, beständig warmen Wasserbad in Ihrem Bauch auf unserer Welt „gelandet“. Es erfährt nun viel Neues und Ungewöhnliches, das es auch oft überfordert oder ihm gar Angst machen kann. Viele neue Gefühle wie Kleidung (z. B. zwickend bis heiß) und Verdauung (z. B. anstrengend bis schmerzend), hochgehoben oder umgedreht (Schwerkraft versus Schwerelosigkeit) zu werden, können irritierend sein und zumindest Unruhe auslösen. Dafür Verständnis zu entwickeln, kann es Eltern erleichtern, nicht einzuordnendes Quengeln des Kindes „zu nehmen“ – und Akzeptanz dafür aufzubringen, dass nicht alles funktionieren muss. Setzen Sie daher weder sich noch Ihr Baby unter Druck.

Bei empfindlichen Brustwarzen hilft es, nach dem Stillen dünn Lanolin aufzutragen.

Hebammen-Tipp

Stillprobleme: vorbeugen & beheben

Gewisse Anfangsherausforderungen wie empfindliche Brustwarzen oder Unsicherheiten bezüglich der Milchmenge sind sehr häufig. Holen Sie sich am besten Bestätigung und Unterstützung bei einer Hebamme oder Stillberaterin. So kann vielen manifesten Problemen vorgebeugt werden. Sollten dennoch Beschwerden wie wunde Brustwarzen oder ein Milchstau auftreten, „doktern“ Sie lieber nicht allein herum – mit der richtigen Therapie können die Beschwerden oft in wenigen Tagen behoben werden. Die Hebammenbesuche können auch genutzt werden, alle sonst anfallenden Fragen in Ruhe zu besprechen (z. B. Schnuller, abpumpen etc.).

Babywelt Blog | Stillzeit

Stillen nachhaltig stärken 3/3

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