
Stillen nachhaltig stärken 1/3
01. Oktober 2022Ganzheitlich vorbereitet geht´s natürlich weiter. Mit der richtigen Information zur richtigen Zeit - schon vor der Geburt!
Das Leben von Eltern verändert sich mit Baby von „0 auf 100“. Zu den unbeschreiblichen Glücksgefühlen gehören auch herausfordernde Seiten. Eine möglichst vorausschauende Sicht kann Eltern helfen, sich auf die neue Intensität bewusster vorzubereiten. Neben dem Verständnis für die Bedürfnisse des Babys ist es gleichzeitig wichtig, auch eigene Überforderung zu erkennen und ernst zu nehmen. Die Beschäftigung und Vorbereitung schon vor der Geburt und damit vorab gezielt geplante Maßnahmen können vor allem die stillende Mutter unterstützen und entlasten. In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Hebammenzentrum haben wir die wichtigsten Erfahrungswerte praktisch zusammengefasst.
Nichts ist entspannter, als das anzunehmen, was kommt.

Information schon vor Geburt, gemeinsam mit dem Vater!
Gut informierte Frauen tun sich leichter beim Stillen. Gut informierte Männer unterstützen besser. Ohne die Basis von konkreten Informationen bleiben Eltern leicht in einem verklärten Bild, das von vielen Seiten (z. B. Werbung) vermittelt wird. Nach der Geburt heißt es dann sehr oft: „So habe ich mir das nicht vorgestellt.“ oder „Das hat mir keiner gesagt.“
In Hebammenkursen, Workshops oder Vorträgen bekommen Eltern vermittelt, wie sie sich das Leben mit Baby und das Stillen vorstellen können. Frauen können Stillpositionen ausprobieren und darauf aufbauend auch in Form von Bildern oder Phantasiereisen vor-üben. Das kann sich schon vor der Geburt sehr positiv auf ihren Körper und die Beziehung zu ihrem Baby auswirken.
Auch für den Papa einen Platz „im Nest“ mitbedenken!

Nestbau – für mehr als zwei
Schaffen Sie sich zu Hause einen Ort der Ruhe für Rückzug, Stärkung und Entspannung, wo Sie auch viel Zeit mit Stillen verbringen werden. Folgende Überlegungen sind hilfreich:
- Wo? In welchem Wohnbereich bzw. Zimmer, mit welchem Ausblick?
- Worauf? Stuhl, Couch, Schaukelstuhl, Bett als Alternative, um auch tagsüber etwas schlafen zu können etc.?
- Was braucht es noch für Ihr Wohlgefühl? Decken, Pölster, Stillkissen etc.
- Wie könnten Sie sich die vielen Stunden Stillen noch angenehmer machen? Musik hören, Bücher oder Zeitschriften lesen, das Handy oder den E-Book-Reader benutzen (Stromsteckdose) oder ab und zu eventuell Fernsehen.
- Bedenken Sie einen Beistelltisch, auch für Getränke und Snacks.
Der Milcheinschuss fällt auch oft mit dem „Baby Blues“-Tag zusammen. Empfangen Sie wenig Besuch. Bei Bedarf wirken Topfenwickel lindernd.

Milcheinschuss: es beginnt zu fließen
Vor der Geburt bereitet sich Ihre Brust ganz allein aufs Stillen vor: die Milchdrüsen reifen aus und die Brust kann jederzeit mit der Milchbildung beginnen, sobald Ihr Baby geboren ist. Frühes und häufiges Anlegen bringt die Milch zum Fließen, viel Haut-zu-Haut-Kontakt sowie Brustmassage können zusätzlich unterstützen. Die erste Milch, das sogenannte „Kolostrum“, ist besonders reich an Nähr- und Abwehrstoffen sowie Vitamin K. Circa am 3. Tag nach der Geburt wird die Milchmenge für Sie merkbar mehr und die Brüste können spannen. Das ist der sogenannte „Milcheinschuss“.
Wenn der Papa von Beginn an mitkuschelt, tut das Ihnen Dreien gut!

Wochenbett: das Leben im Babyrhythmus
Die erste Zeit mit Ihrem Baby ist geprägt von gegenseitigem Kennenlernen, aufeinander ab- und einstimmen, intensivem Kuscheln und natürlich vielem Stillen. Jetzt brauchen Sie ausreichende Versorgung und Unterstützung, denn nun gibt es kaum mehr Ruhe oder Zeit fürs Kochen oder den Haushalt. Ihr Leben wird sich vorwiegend um Ihr Baby und seinen Rhythmus drehen: wenn es schläft, dann schlafen Sie, wenn es trinkt, dann stillen Sie, wenn es gehalten werden will, dann halten Sie. Zudem ist Ihr eigener Körper noch müde von der Geburt. Machen Sie es sich so entspannt & bequem wie möglich und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihr Baby – das fördert die weitere Milchbildung!
„Pu, was war das Mutigste, was du jemals gesagt hast?" fragte Ferkel. „Ich brauche Hilfe“, sagte Pu.

Hilfe organisieren, Hilfe annehmen
Manchen Müttern fällt es nicht einfach, um Hilfe zu bitten. Bedenken Sie aber, dass es Ihrem Baby vor allem dann gut geht, wenn es Ihnen selbst gut geht. Sie brauchen jetzt alle Kraft, Energie und vor allem Aufmerksamkeit für Ihr Baby, gerade auch für das regelmäßige Stillen. Sie sind das Wichtigste für Ihr Kind, nehmen Sie sich daher selbst wichtig! BItten Sie daher schon vor der Geburt Familie und Freunde um konkrete Hilfe und fragen Sie z.B., wer für Sie regelmäßig einkaufen, warme Mahlzeiten kochen oder Wäsche waschen kann.
Kochen Sie für die ersten Wochen vor und frieren Sie portionsweise ein!

Nahrung: die beste Grundlage für Ihre Muttermilch
Stillen macht hungrig und durstig. Neben nährstoffreichen (warmen) Hauptmahlzeiten sollten auch zwischendurch gesunde Snacks wie Studentenfutter, Obst, Müsliriegel und natürlich Getränke bereitstehen. So viel Essen und Trinken will gut geplant und gemacht sein – daher gilt: Eine gute Versorgung für zwei gelingt auch am besten zu zweit. Gerade für die ersten Wochen kann es eine große Unterstützung sein, wenn Ihnen jemand dabei hilft.
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