Jedes Kind is(s)t anders
22. November 2023Ein einzigartiger kulinarischer Weg durch die Kindheit.
Kinder haben nicht nur unterschiedliche kulinarische Vorlieben, sondern auch individuelle Essgewohnheiten und -verhalten. Dies kann von einem extrem wählerischen Esser bis zu einem abenteuerlustigen Genießer reichen. Die Gründe dafür sind vielfältig - von persönlichen Präferenzen über sensorische Empfindlichkeiten bis hin zu kulturellen Einflüssen.
Geschmäcker sind verschieden
Und das ist auch gut so. Aber gewisse Vorlieben sind einem regelrecht in die Wiege gelegt. Beispielsweise die Vorliebe für Süßes. Mit Süßem kommt man in die Welt: anfangs über das Fruchtwasser und später über die Muttermilch. Süß ist vertraut. Süß bedeutet für den Körper Energie. Man findet aber auch evolutionstechnisch weit zurück geblickt eine Begründung: süß signalisiert seit jeher, dass eine Frucht reif ist – im Gegensatz zu sauer oder bitter. Diese Geschmacksrichtungen deuten nämlich darauf hin, dass ein Lebensmittel unreif, verdorben oder gar giftig ist.
Mit individuellen Vorlieben erlebt jedes Kind sein eigenes kulinarisches Abenteuer.
Alles oder Nix und viel dazwischen
Das Essverhalten der Kinder kann unterschiedlicher nicht sein: von den Minimalisten über die Spezialisten, die Naschkatzen und die Unersättlichen bis hin zu den Obst-& Gemüseverächtern und zu den Allesessern.
Wichtig ist, das Ernährungsverhalten des Kindes zu optimieren, indem das vielfältige Angebot immer vorhanden ist. Heikle Kinder sollten regelmäßig zum Kosten von Lebensmitteln und Speisen motiviert werden. Weil auch sie können einmal lustvolle Genießer werden und herzhaft zugreifen.
Einmal ist keinmal
Oft braucht es mehrere Anläufe, bis ein Essen akzeptiert und vielleicht sogar gemocht wird. Das heißt: Auch wenn Ihr Kind ein bestimmtes Lebensmittel verwehrt, bieten Sie es immer wieder und ohne Druck an. Es kann bis zu 16 Kostproben dauern, bis Ihr Kind seine Vorliebe für ein Lebensmittel entdeckt.
Beikost - Achten Sie auf Signale
Ihr Kind sendet bereits von Geburt an Signale, die Sie mit der Zeit zu deuten lernen. Beispielsweise weist ein Wegdrehen des Kopfes, ein Absetzen beim Trinken, ein Wegschieben des Löfferls eindeutig darauf hin, dass das Kind nicht essen bzw. trinken möchte. Entweder es ist satt oder es schmeckt nicht. Hier ist es nicht sinnvoll, über die Sättigung hinaus oder gegen den Willen weiter zu füttern.
Geschnitten, geraspelt, gekocht: Die geschmackliche Vielfalt von Obst und Gemüse
Die Konsistenz gerade bei Obst und Gemüse spielt sehr oft eine große Rolle, ob das Kind dieses gerne isst oder nicht. Die Wahrnehmung von Speisen ist sehr individuell – abhängig vom sensorischen Empfinden. Das eine Kind liebt Rohkost und knabbert gern, das andere mag Gemüse nur in gekochter oder fein pürierter Form. Warum denn nicht?
Hier ist es wichtig, bestimmte Obst- oder Gemüsesorten in verschiedensten Darreichungsformen anzubieten. Beispielsweise eine Karotte in Stifte oder in Scheiben geschnitten, roh zum Dippen oder gekocht in der Suppe, püriert im Püree oder geraspelt im Salat, warm als Suppe oder kalt als gepresster Saft.
Kinder hören auf ihr Bauchgefühl ...
… und essen intuitiv dann, wenn sie Hunger haben und so viel, bis sie satt sind. Ein nicht leer gegessener Teller zeigt, dass Ihr Kind seine angeborenen Hunger- und Sättigungssignale wahrnimmt. Unterstützen Sie diese natürliche Kompetenz!
Hinweis: Um Lebensmittelreste zu vermeiden, sollte immer mit kleineren Portionen begonnen und bei Bedarf wohldosiert nachgenommen werden.
Die Herausforderung für Eltern und Erziehungsberechtigte besteht darin, die verschiedenen Essgewohnheiten zu verstehen und zu akzeptieren. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, und dies erfordert oft Kreativität und Flexibilität in der Küche. Durch die Anerkennung der Einzigartigkeit jedes Kindes und die Bereitstellung einer positiven Essumgebung können Eltern dazu beitragen, gesunde Essgewohnheiten zu fördern und gleichzeitig die kulinarische Entdeckungsreise jedes Kindes zu begleiten und zu unterstützen.