Pionierprojekt „Bruderwohl“
25. August 2021„Bruderwohl“ ermöglicht die biologische Aufzucht männlicher Nachkommen in der Milchwirtschaft und Eierproduktion.
Verantwortung, die weiter geht
Eine ganzheitliche Denk- & Handlungsweise steht für Zurück zum Ursprung seit jeher im Mittelpunkt. So kam es auch, dass wir es als unsere Pflicht ansahen, uns mit der Frage auseinanderzusetzen, wie mit den männlichen Jungtieren der Milchwirtschaft und Eierproduktion umgegangen wird. Diese finden oft nur schwer einen Platz in der biologischen, heimischen Wertschöpfungskette.
Die Natur beschenkt uns jedoch sowohl mit den weiblichen als auch mit den männlichen Jungtieren. Dies hat zur logischen Konsequenz, dass zu Milch auch das Fleisch und somit die Aufzucht der männlichen Jungtiere dazugehört. Genauso wie zum Ei die Aufzucht der Hähne gehört. Das verstehen wir unter einem ganzheitlichen Ansatz. Und deshalb sehen wir es in unserer Verantwortung, die männlichen Jungtiere innerhalb der Zurück zum Ursprung Wertschöpfungskette (Hähne) zu behalten bzw. für eine artgerechte Aufzucht zu sorgen (Ziegenkitze, Lämmer).
Das Pionierprojekt „Bruderwohl“ ist ein Dachprojekt, das die Fleischproduktion mit der Eierproduktion – also dem Projekt „Hahn im Glück“ - unter ein Projekt zusammenfasst.
"Hahn im Glück"
Für die Brüder von Legehennen gab es früher oft keine Verwendung in der Lebensmittelindustrie, da sie im Vergleich zu den Fleischrassen weniger rentabel sind. Die Küken wurden daher meist gar nicht erst aufgezogen. Die männlichen Küken der Legerassen wachsen langsamer als ihre Brüder der Fleischrassen, haben aber ein wertvolles, zartes und schmackhaftes Fleisch.
2015 gelang uns mit unserem Projekt „Hahn im Glück“ der erste Schritt in diese Richtung: im Rahmen dessen werden alle männlichen Küken artgerecht und gemäß unseren nachhaltigen Tierwohl-Kriterien aufgezogen. Für die gesamte Zurück zum Ursprung Eierproduktion werden somit selbstverständlich keine männlichen Küken mehr getötet.
Im Unterschied zu typischen Masthühnern sind die ausgewachsenen Brüder der Legehennen zarter und kleiner, aber ihr Fleisch ist wertvoll und schmackhaft. Zurück zum Ursprung schlachtet alle Tiere ausschließlich in Österreich, dadurch bleibt einerseits die Wertschöpfung in Österreich und andererseits haben die Hühner einen geringen Transportstress und das Fleisch damit eine bessere Qualität. Das Fleisch der Hähne ist seit 2016 in Form von BIO-Hühnerwürsteln* (BIO-Hühner Käsekrainer, BIO-Hühner Frankfurter) und hochwertigen BIO-Landhendl Filetstreifen* im Regal zu finden.
"Bruderwohl": Weil Küken leben lassen alleine nicht reicht
Nach jahrelanger Vorbereitung und intensiver Zusammenarbeit mit unseren Tierschutzexpert*innen haben wir 2020 den nächsten wichtigen Schritt gesetzt: Aus dem wertvollen BIO-Fleisch - von Lämmern, Ziegenkitzen und Küken - das durch unser tierartübergreifende Pionierprojekt anfällt, entstehen hochwertige BIO-Produkte. So sorgen wir dafür, dass zusätzlich zum Hahnenfleisch auch Kitz- & Lammfleisch als jene kostbaren Lebensmittel in das Bewusstsein der Konsument*innen zurückfinden, die sie sind. Sie sind am „Bruderwohl"-Logo erkennbar und wie alle unsere BIO-Produkte online bis zu den Ursprungs-Bäuerinnen und -Bauern rückverfolgbar.
Mit „Bruderwohl“ übernehmen wir somit die ethische Verantwortung für die männlichen Tiere und verwerten das so gewonnene BIO-Fleisch in höchster BIO-Qualität. Denn wertvolle Nutztiere mit Achtung und Respekt zu behandeln - dazu ist die Marke in ihren Grundwerten verpflichtet und sieht es als konkreten Auftrag in Sachen Nachhaltigkeit und Ethik. Dieser respektvolle Umgang mit Tieren, in Kombination mit dem nachhaltigen Prüf Nach!-Standard, ist besonders. Ebenso wie die aus diesem ganzheitlichen Konzept entstehenden BIO-Fleisch- und Wurstspezialitäten, wie z. B. BIO-Bauernbratwürste, in höchster BIO-Qualität. Zusätzlich wird mit dem Projekt „Bruderwohl“ ein nachhaltiges Wirtschaften garantiert, da weniger Tiere geboren werden müssen, um den Bedarf nach Fleisch zu stillen. Stattdessen werden bereits vorhandene Ressourcen genutzt.