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BIO-Hof Zehetbauer & Berlin

  • Raasdorf bei Wien

Lernen Sie den BIO-Hof Zehetbauer & Berlin kennen. Der Betriebsleiter Enno Egelriede ist BIO-Gemüselandwirt aus Überzeugung und legt besonderen Wert auf ressourcenschonende Methoden. Um Teil der Lösung zu sein, nimmt der BIO-Hof am Projekt "Landwirtschaft der Zukunft" teil.

Marchfelder Straße 13c
2281 Raasdorf bei Wien

Steckbrief

  • Name
    Enno Egelriede
  • Betriebsübernahme
    2021
  • Hofname
    Zehetbauer & Berlin Biolandwirte GesbR.
  • Größe
    124 Hektar

Aus der Region Marchfeld

Das Marchfeld – der Gemüsegarten Österreichs. Ehemals wurde der Anbau von Getreide dominiert, mittlerweile spielt in der, vom pannonischem Klima geprägten, Ebene der Gemüseanbau eine wichtige Rolle. Viele Ursprungs-Bäuerinnen und Bauern aus der Region liefern nachhaltige BIO-Lebensmittel.

Interview

  • Wie lange leitest du den Hof bereits und wie bist du dazu gekommen?

    Der BIO-Hof Zehetbauer & Berlin Biolandwirte GesbR. wurde 2015 von Bernhard Zehetbauer und Michael Berlin gegründet. Ich bin 2021 als Betriebsleiter dazugestoßen. Ursprünglich stamme ich aus Norddeutschland, dort bin ich auf einem landwirtschaftlichen Gemischt-Betrieb aufgewachsen und habe nach der Schule Agrarwissenschaften studiert. Seit 2002 bin ich aktiv in der landwirtschaftlichen Betriebsführung und eben seit 2021 in Österreich tätig.

  • Warum BIO?

    Ich komme ursprünglich aus der konventionellen Landwirtschaft. Die biologische Landwirtschaft hat mich vor viele neue Herausforderungen gestellt. Aber sie hat mich auch ganz stark in meiner Denkweise verändert. Ich mache mir mittlerweile viel mehr Gedanken über die biologischen Prozesse und Zusammenhänge im gesamten ökologischen (Anbau-)System, als einfach nur „Standard“ Maßnahmen durchzuführen. Das hat mich persönlich unglaublich stark weiterentwickelt und ist jeden Tag aufs Neue ein fortwährender Prozess.

  • Was motiviert dich, euren Hof zu führen und was liebst du am meisten an deiner Arbeit?

    Ich liebe die Arbeit in und mit der Natur. Der Verzehr von guten und gesunden Nahrungsmitteln ist ein grundlegendes Bedürfnis für jeden Menschen auf der Erde. Es macht mich immer wieder stolz, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann.

  • Euer Hof ist ein Teil vom Projekt "Landwirtschaft der Zukunft". Warum ist dir Klimaschutz wichtig?

    Der Schutz unseres Klimas ist für mich persönlich sehr wichtig, da es die Grundlage für unser Leben und wirtschaften hier in der Region und weltweit darstellt.

  • Welche „Produkte“ stellt ihr her und was macht diese besonders?

    Wir produzieren Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Schalotten und Sellerie regional und in bester Bio-Qualität. Gerade der Sellerie wird seit drei Jahren besonders boden-, wasser- und erosionsschonend im Mulchanbau angebaut.

  • Welche speziellen Methoden oder Techniken wendet ihr auf eurem Hof an, um die Umwelt zu schützen und die Biodiversität zu fördern?

    Neben dem bereits genannten Mulchanbau werden auf fast allen Flächen über Winter vielfältige Begrünungsmischungen angebaut. Rand-, und Pufferstreifen an sämtlichen Flächen bieten Rückzugsorte für Kleinlebewesen und Insekten. Unsere vielfältige Fruchtfolge mindert Krankheiten und fördert das Bodenleben.

  • Wie tragen eure Produkte und eure Arbeit zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft bei?

    Wir sind ein regionaler Arbeitgeber bei unserer Produktion und von der Erzeugung bis zur Verpackung und Vermarktung bleiben wir der Region treu.

  • Welche Herausforderungen siehst du bei der BIO-Landwirtschaft & wie meisterst du diese auf eurem Hof?

    Herausforderungen sehe ich ganz klar im Klima, der daraus resultierenden Wasserverfügbarkeit und der Bekämpfung von schwer bekämpfbaren Unkräutern. Auch der zunehmende Kostendruck auf Produktionsseite und das gestiegene Preisbewusstsein beim Verbraucher auf der anderen sind wichtige Punkte.

    Nur gemeinsam können wir hier Lösungen finden: Wir als Erzeuger versuchen, durch optimierte und klimaangepasste Anbaumethoden die Qualität unserer Produkte besser zu machen und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Auf der anderen Seite müssen wir versuchen, dem Verbraucher durch gute Kommunikation die Vorteile unserer Produkte zu erklären. Das muss zu einer gesteigerten Wertschätzung und für alle Seiten auskömmlichen Preisen führen. Nur so können wir die gewaltigen Herausforderungen der Zukunft meistern. Ein nachhaltiges „Weiter so“ kann es nicht geben.

  • Wie sehen eure Pläne und Visionen für die Zukunft des Hofes aus?

    Wir möchten die Kreisläufe in unserem bestehenden System noch optimieren, Qualitäten und Ausbeuten verbessern und Abfälle bzw. Lebensmittelverschwendung weitestgehend reduzieren.

  • Welchen Rat würdest du neuen Bäuerinnen und Bauern geben, die in die BIO-Landwirtschaft einsteigen möchten?

    Sei mit Engagement dabei, probiere etwas Neues und tue es mit Überzeugung!

  • Was inspiriert dich, täglich weiterzumachen, auch wenn es manchmal schwierig ist?

    Es gibt glaube ich keinen anderen Beruf, der so vielfältig, umfangreich aber auch herausfordernd sein kann. Keine Saison ist wie die andere und das Wetter spielt oft anders, als man es erwartet hätte. Aber das Gefühl, etwas Gutes zu erschaffen, zu ernten und die vielen schönen Erfolgsmomente entschädigen dich für all den Aufwand.

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