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BIO-Hof Familie Hallbrucker

  • Walchsee
Am See 8
6345 Walchsee

Steckbrief

  • Familienname
    Andrea und Gottfried Hallbrucker
  • Bewirtschafter seit
    2008
  • Hofname
    Aignerhof
  • Region
    Kaiserwinkl
  • Familienmitglieder
    Zwei Söhne, Bastian und Elias
  • Vollerwerb/Nebenerwerb
    Nebenerwerb
  • Wirtschaftszweige
    32 Milchkühe, BIO-Puten

Aus der Region Kaiserwinkl

Die Region Kaiserwinkl ist eine malerische Landschaft in den Tiroler Bergen. Die BIO-Kühe von den Ursprungs-Bäuerinnen und Bauern dieser Region verbringen ihren Sommer auf den saftigen Almen und teils sogar mit Blick auf den Walchsee.

Interview

  • Ihr seid Quereinsteiger und habt den Aignerhof erst vor kurzem übernommen. Wie kam es dazu?

    Andrea: Wir hatten schon oft darüber gesprochen, wie es wäre, eine eigene Landwirtschaft zu betreiben. Aber das Gespräch war immer rasch zu Ende, wir hatten nämlich rein gar nichts: kein Bauernhaus, keinen Stall, keine Maschinen. Den Hof, auf dem mein Mann aufwuchs, bewirtschaftet sein älterer Bruder Hannes. Durch Zufall haben wir erfahren, dass der Aignerhof in Walchsee zu verpachten ist. Die Verpächter wollten am liebsten eine junge Familie mit Kindern - bestenfalls mit Hund. Und genau so sind wir aus dem Auto ausgestiegen. Die Wiesen und Felder wollten viele, aber an dem Haus war niemand interessiert - außer uns. So sind wir zum Zug gekommen.


    Gottfried: Man muss aber auch sagen, dass wir es nicht darauf angelegt haben. Wir haben alles auf uns zukommen lassen und dachten: wenn es geht, machen wir es sehr gerne, doch wenn es nicht geht, soll es eben nicht sein. Das ist der leichteste und meistens der beste Weg. Als sich die Verpächter für uns entschlossen haben, haben wir nicht mehr lange überlegt. Wir haben uns entschieden, eiine wunderschöne Landwirtschaft zu betreiben. Und heute sind wir hier!

  • Die Kühe waren schon dabei?

    Nein, der Hof war komplett leer - keine Kühe, keine Maschinen, kein Traktor. Gar nichts. Und der Aignerhof war in einem unbewohnbaren Zustand. Dann kamen wir. In einem Monat haben wir und der Verpächter das ganze Wohnhaus renoviert. Die Pacht begann am 1. April, am 6. Mai kamen die ersten Kühe - 15 an der Zahl. Es war einer der aufregendsten Tage in unserem Leben. Am Morgen war der Stall noch leer und wir fuhren zur Versteigerung, um uns die Tiere auszusuchen. Am späten Nachmittag kam der Lastwagen mit unseren 15 Kühen. Und um 7 am Abend gingen wir zum ersten Mal zum Melken in den Stall. Ab dem Zeitpunkt hatte ein komplett anderes Leben begonnen - ein Sprung ins kalte Wasser.

  • Wie ging es euch am Anfang mit der Arbeit?

    Andrea: Theoretisch wusste ich schon eine Menge - mein Schwager hat eine Landwirtschaft und wir waren oft dort. Auch habe ich viel gelesen und gelernt, weil ich mich dafür interessiere. Doch praktisch hatte ich fast keine Ahnung. Auch das Melken musste mir Gottfried erst beibringen. Besonders aufregend war das erste Mal, als unsere Kuh Muntal ihre kleine Sissi auf die Welt brachte. Ich war ganz allein zu Hause. Zwar hatte ich schon einige Male eine Geburt miterlebt und wusste theoretisch auch, was zu tun ist - doch das Umsetzen in die Praxis war dann ganz alleine doch nicht so leicht!


    Gottfried: Am Anfang wollten wir noch die Milchleistung der Tiere mit dem Futter in die Höhe treiben. Doch schon bald sind wir drauf gekommen, dass das eigentlich nur Schwierigkeiten bereitet. Wenn das Tier übermäßige Leistungen vollbringen soll, ist es auch viel anfälliger als eine Kuh, die nicht so viel leisten muss. Und irgendwann stimmt die Qualität nicht mehr. Und so sind wir schon bald auf die normale Heufütterung zurückgegangen und es funktioniert alles tadellos.

  • Wie sieht es heute aus?

    Gottfried: Mittlerweile haben wir 22 Kühe und 18 Stück Jungrinder. Es hat sich alles eingespielt, wir kennen unsere Kühe und sie kennen uns! Es ist einfach schön, zuzusehen, wie die Kälber auf die Welt kommen und wachsen, wie sich die Kühe verändern und wie alles funktioniert. Wie der Betrieb, den man sich gemeinsam mit der Familie aufgebaut hat, funktioniert. Es ist einfach nur wunderschön!

  • Ihr habt eine ganz besondere Kuh, nicht?

    Andrea: Ja, meine Amelie, die Bussi-Kuh. Ich habe ihr beigebracht, auf Kommando Bussi zu geben. Das war einfacher, als einen Hund das Sitzen zu lehren. Amelie hat in ungefähr 15 Minuten begriffen, dass sie die Grascobs in meiner Hand bekommt, wenn sie mir auf Befehl ein Bussi gibt. Damit haben wir sogar den Viehhändler zum Lachen gebracht! Ich bin jetzt schon am Überlegen, welches Kunststück ich ihr als nächstes beibringe.

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